Alexandra Dechant

Dranbleiben und neu starten

Selbstwert

Kennst du das auch? Du bist voll motiviert etwas Gutes für dich zu tun und möchtest eine neue Gewohnheit dauerhaft in deinen Alltag integrieren aber du schaffst es nicht durchzuziehen - Du kannst nicht dranbleiben?

Vielleicht nimmst du dir vor dich mehr zu bewegen und dein Leben aktiver zu gestalten? Oder du möchtest gesünder essen und deine Ernährung umstellen? Oder vielleicht wünscht du dir früher ins Bett zu gehen, um fitter und wacher in den Tag starten zu können?  Viele Menschen wollen sich auch täglich ein paar Minuten für sich gönnen, um zu meditieren, ein schönes Buch zu lesen oder einfach nur die Füße hochzulegen und zu genießen.

Was es auch ist, wir fangen immer voller Begeisterung an und freuen uns drauf diese neue, gesunde Gewohnheit umzusetzen. Doch bald weicht der Elan und die Motivation und es meldet sich der innere Schweinehund, der dann die Kontrolle wieder übernimmt. Durch süßes Nichtstun ersetzt er dann unsere neue Gewohnheit. Warum ist das so? Was kannst du tun, um "das Neue" durchzuziehen? Denn unbewusst weißt du genau, dass mehr Bewegung, gesunde Ernährung, viel Wasser trinken usw. dir gut tun und deine Vitalität und Gesundheit enorm verbessern. Trotzdem fehlt uns oft die Disziplin, um es wirklich umzusetzen.

Deshalb möchte ich heute meine Tipps und Anregungen mit dir teilen, die mir immer wieder helfen eine neue Routine zur Gewohnheit werden zu lassen. Lass dich davon inspirieren und setze dein Vorhaben in die Tat um.

1. Rückschläge erlauben!

Ich nenne diesen Ratschlag gleich zu Anfang, denn ich finde ihn so wichtig. Für mich war diese "Erlaubnis für eine Pause" ein Gamechanger und hat mir die Augen geöffnet.  

Du musst dir den "Break" erlauben, um weiterzumachen. Es macht nichts, wenn du einen Rückschlag hast. Es ist in Ordnung. So einfach ist es:-)

Warum? Ganz einfach – du hast bereits eine bestimmte Zeit, vor dem Break, etwas durchgezogen. Jetzt hast du dir eine kurze Unterbrechung geleistet. Aber eine Zeit lang ist es dir bereits gelungen etwas durchzuziehen. Was du bereits einmal geschafft hast schaffst du wieder. Vielleicht sogar kürzer, oder auch diesmal länger. Mach dir keine Vorwürfe, mach einfach wieder weiter. Mach nach deiner Unterbrechung einfach weiter wie vor der Unterbrechung. Als hätte es die Unterbrechung nicht gegeben. Mach einfach weiter. Du bist nicht mehr am Anfang. Du hast vor der Unterbrechung Erfahrungen gesammelt. Erfahrungen, die es dir beim nächsten Versuch bereits etwas leichter machen werden.

DU KANNST ES WIEDER

Eine Unterbrechung ist nicht das Ende! Es ist eine Unterbrechung, ein (notwendiger) Zwischenschritt. Du hast das Recht auf Abwechslung. Das Leben ist bunt und vielseitig!  Es spricht auch nichts dagegen  zwischendurch etwas auszuspannen. Innehalten, reflektieren, Atem schöpfen. Um dann mit neuer Kraft auf das Ziel zuzugehen. Du weißt, was dir gut tut, was du willst. Dennoch ist es schwer alte Muster langfristig zu ändern. Denn in Stress- und Belastungssituationen fällt jeder Mensch in gewohnte Muster zurück. Das ist die berühmte Angst vor Veränderung. Aber Veränderungen sind etwas Gutes! Hier lernen wir am meisten. Also, sieh deine Veränderung als Bereicherung an. Es ist der Weg zum Ziel. Nimm diesen Weg ganz bewusst wahr und genieße ihn mit allen Aufs und Abs. So ist das Leben. Alles ist gut:-) Sei freundlich zu dir. Erlaube dir das Versagen. Fang danach wieder von Neuem an! Jedes Mal wieder. Jedes Mal auf das Neue. Kein Problem. Du schaffst das!

2. Finde deine persönliche Motivation!

Wenn der Anstoß nicht von einem selbst kommt, ist es unglaublich schwer, den inneren Schweinehund langfristig zu überwinden. Der anderen Person zuliebe versucht man es vielleicht für eine Weile, lässt es dann aber meist schnell auch wieder bleiben.

Nur aus eigenem Antrieb heraus lässt sich die Willensstärke aufbringen, die nötig ist, um sich aufzuraffen und sich zu überwinden, auch wenn es manchmal anstrengend und unangenehm werden wird. Solange du das Gefühl hast, nur zu tun, was andere wollen, fühlst du dich ohnmächtig und fremdbestimmt.

Was immer du machst, es muss eine Bedeutung für DICH haben.

Ganz wichtig: Für dich - nicht für andere!

Frage dich, was dir wirklich wichtig ist. Erkenne den Sinn in dem, was du tust – und Freude und Engagement, Fortschritt und Kreativität kommen von ganz alleine und überdauern auch Krisen und Rückschläge.

Alleine zu Wissen wofür du etwas machst, ist ein großer Schritt zur Förderung der eigenen Motivation.

Hier ist aber noch ein zweiter Schritt sehr effektiv und notwendig.

Nutze deine Gefühle, um die Vorstellung deines Ziels zu verstärken. Stelle dir die Freude und das Glücksgefühl vor, dass dich durchströmt und mache diese Gefühle für dich spürbar und nachfühlbar. Sieh dich in deinem "neuen Ich" und verliebe dich in diese Vorstellung.

Du kannst dir vorstellen, wie du eine 10 km lange Joggingrunde ganz easy rockst, oder wie du in deinem Lieblingskleid tanzen gehst oder einfach alles, was du dir wünscht. Vergiss nie, alles ist möglich. Du musst nur anfangen. Du wirst sehen, es macht soviel Spaß :-)

3. Beginne sofort!

Wir kennen es alle - Aufschieben ist eine beliebte Strategie, um gar nicht erst anzufangen. Kommen dir Sätze, wie "morgen fange ich an", ab nächstes Jahr werde ich.....", nächste Woche geht es los, ganz bestimmt" bekannt vor?

Wer seinen inneren Schweinehund überwinden will, sollte sofort damit anfangen. Egal, was dein Ziel ist: Starte jetzt damit und nicht zu einem deutlich späteren Zeitpunkt. Das Aufschieben fühlt sich vielleicht kurzfristig gut an und vermittelt den Eindruck, den inneren Schweinehund überlistet zu haben, doch spätestens wenn die selbst gesetzte Frist ungenutzt verstreicht, ist die Frustration groß und man steht erneut vor dem gleichen Problem. Du kannst nichts verlieren, nur gewinnen. Hauptsache du kommst ins Tun und gehst die ersten Schritte. Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Also tue alles dafür, dass es dir gut geht und du gesund und glücklich dein Leben lebst. Sei dein wichtigster Freund.

4. Mache einen konkreten Plan!

Eine vage Vorstellung davon, was du tun willst, reicht nicht aus, um den inneren Schweinehund aus der Reserve zu locken. Was du brauchst ist ein konkreter Plan. Um beim klassischen Beispiel von mehr Sport zu bleiben: Mit einem Ich mache mehr Sport wirst du nicht weit kommen. Nimm dir stattdessen den Kalender und trage dir jede Woche drei feste Termine ein, an denen du zum Walken, Joggen, Schwimmen oder ins Fitnessstudio gehst. Mit einem solchen Plan entwickelst du auch gleich die nötige Routine, um den Schweinehund auf Dauer zu besiegen. Wenn sich erst einmal eingebürgert hat, dass für dich bestimmte Tage Sporttage sind – oder wozu auch immer du dich überwinden willst – wird es zunehmend leichter fallen, sich auch daran zu halten. Der Schweinehund hasst nämlich Veränderungen. Wenn die neuen Gewohnheiten aber Routine werden, ist es keine Veränderung mehr. Tada!!! So hast du "Angst vor Veränderung" überwunden und gleichzeitig eine neue, gesunde Routine für dich entwickelt. Wundervoll!

5. Lege ein Ziel fest!

Neben dem konkreten Plan brauchst du auch ein Ziel, auf das du hinarbeitest und das du verfolgst. Vielleicht willst du mehr Kontakte knüpfen, ein paar Kilo abnehmen, einen Marathon laufen oder einfach langfristig mehr Ordnung in dein Leben bringen. Halte dir dieses Ziel immer wieder vor Augen, wenn die Motivation dich im Stich zu lassen droht. So kannst du neue Energie schöpfen und regelmäßig sehen, wie du deinem Ziel Stück für Stück näher kommst.

Auch kann es helfen, das Ziel an möglichst präsente Plätze zu platzieren. Hänge beispielsweise ein entsprechendes Foto auf, dass dich immer wieder daran erinnert, was du erreichen willst. Je häufiger du dir deine Collage vor Augen hältst, desto größer wird der Wunsch, dieses zu erreichen – und desto kleiner wird gleichzeitig die Kraft des inneren Schweinehunds. Du weißt einfach, dass du es schaffst!

6. Mach es nicht alleine!

Mit einer Freundin oder einem Freund macht es gleich viel mehr Spaß. Ihr könnt euch gegenseitig unterstützen, aufbauen und zum Weitermachen animieren. Such dir jemanden, dem du vollständig vertraust und mit dem du gerne Zeit verbringst.

Verfolgst du dein Ziel mit mehreren Personen, werden auch die Ausreden weniger. Es ist leicht Dinge zu finden, die einen davon abhalten, sich zu überwinden. Man hat immer so viel zu tun, dass gar keine Zeit mehr bleibt und das Wetter ist ja auch nicht so gut geeignet, und, und, und..... Startest du aber mit einer Freundin oder in einer Gruppe, spornt das zusätzlich an und verhilft zu mehr Disziplin. Das ist vor allem anfangs sehr hilfreich. Wenn deine Gewohnheit dann zur Routine übergeht, machst du es gern ganz von selbst.

Ich wünsche mir für dich, dass du auf dich achtest und erkennst, was gut für dich ist. Das wichtigste ist: Fang an! Und dranbleiben! So wirst du Stück für Stück dein Leben ändern. Es ist dein Leben. Wie willst du es erleben? Die Antwort bringt dich zu deinem Ziel.

Ich wünsche dir viel Freude auf deinem Weg deine Wünsche zu erreichen.

Alles Liebe und bleib in Balance.

Deine Alexandra